Unsere Highlights

Die vier Geschäftsbereiche präsentieren ihre Highlights des Berichtsjahrs 2022.

Das Kraftwerk Herrentöbeli an der Thur im Toggenburg ging im Spätsommer wieder in Betrieb. Im Zuge der Kraftwerkssanierung wurde gleichzeitig ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich realisiert. Dabei wurde ein innovativer Fischleitrechen entwickelt, der durch eine spezielle Krümmung seiner Stäbe starke Druck- und Geschwindigkeitsunterschiede im Wasser erzeugt. Die Fische erkennen dies als Hindernis und schwimmen dem Rechen entlang in das für sie vorgesehene Bypass-System. Erste Tests ergaben, dass der neue Fischleitrechen mit schweizweitem Vorbildcharakter funktioniert und die Fische weitergeleitet werden. Das System wird weiterhin wissenschaftlich untersucht und optimiert. In rund zwei Jahren werden die Ergebnisse vorliegen, sodass der Fischleitrechen auch in grösseren Kraftwerken in der Schweiz zum Einsatz kommen kann. Mithilfe des Pilotprojekts leistet die SAK einen wertvollen Beitrag zum Fischschutz.

Das Rechenzentrum Ostschweiz (RZO) ist ein hochverfügbarer und energieeffizienter Kommunikationshub in Gais AR. Erstmals war es im Jahr 2022 so ausgelastet, dass genug Abwärme produziert werden konnte, um die benachbarte Bergkäserei Gais mit Wärme versorgen zu können. Die reine Abwärme (Anergie) des RZO gelangt mittels Wasser über einen Nahwärmeverbund zur Bergkäserei, wo die Temperatur mithilfe einer Wärmepumpe angehoben wird und so jährlich 1’600 Tonnen Käse hergestellt werden können. Damit ist das RZO eines der energieeffizientesten Schweizer Rechenzentren. Das RZO bietet ausserdem Sicherheit auf Bankenniveau und die höchstmögliche Verfügbarkeit auf Tier-IV-Level. Der Datentresor ist nicht nur ein Wärme-, sondern auch ein Solarkraftwerk.

Die Wachstumsstrategie der SAK sieht vor, bis 2030 Vorreiterin von Energiedienstleistungen im Raum Ostschweiz zu werden. Bereits jetzt bietet die SAK Prosumer-Gesamtlösungen an, die Photovoltaikanlagen (PV), Wärmepumpen und
E-Ladestationen umfassen. Künftig will die SAK noch bestehende Angebotslücken mit weiteren, umfassenden Leistungen entlang der Wertschöpfungskette zur Dekarbonisierung schliessen. Um die Zielvorgaben der Wachstumsstrategie zu erreichen, wurden erste Massnahmen ergriffen. So wurde im Oktober 2022 die SAK Heizplan Solar AG (SH Solar) gegründet. Sie ist ein Gemeinschaftsunternehmen mit unserer langjährigen Partnerin Heizplan AG. Die beiden Gründungsunternehmen geben Aufträge an die SH Solar zur Realisation von PV-Anlagen in der Ostschweiz weiter. Mit diesem Engagement unterstützt die SAK die energiepolitischen Bestrebungen der Ostschweizer Kantone. Ein weiteres zentrales Thema der SH Solar ist die Ausbildung von Fachkräften

Seit Mai 2022 ist die SAK Teil der Roadmap E-Mobilität 2025 des Bundesamts für Energie (BfE). Die Zielsetzung sieht vor, bis 2025 den Anteil der Steckerfahrzeuge (Neuzulassungen) auf 50 Prozent anzuheben und die Anzahl an allgemein zugänglichen Ladestationen auf 20'000 zu erhöhen. Bundesrätin Simonetta Sommaruga unterschrieb im Mai die Roadmap, zu der
59 Organisationen und 75 Massnahmen gehören. Das Massnahmenpaket der SAK wurde gerne aufgenommen. Seit Jahren baut die SAK private und öffentliche Ladenetze aus und trägt so massgeblich zum Gelingen der schweizweiten Energie- und Klimaziele bei. Im Rahmen der Roadmap hat sich die SAK zum Ziel gesetzt, 200 öffentliche Ladestationen bis zum Jahr 2025 zu bauen. Aktuell sind 179 fertiggestellt. Künftig wird die SAK noch mehr Kombinationen aus Ladestationen und Photovoltaikanlagen zur Förderung der nachhaltigen Mobilität anbieten.  

Ein zentrales Thema im Jahr 2022 war das mögliche Szenario einer Strommangellage im Winter. Bei einer Strommangellage geht man davon aus, dass mehrere wesentliche Produzenten ausfallen und es so zu einem Energiemangel kommt, der über einen längeren Zeitraum besteht. Die SAK ist eine Sektorverantwortliche von OSTRAL, der Organisation für Stromversorgung in ausserordentlichen Lagen. Sollte es zu einer Strommangellage kommen, setzt die SAK die vom Bund beschlossenen Massnahmen in Koordination mit den örtlichen Verteilnetzbetreibern und den kantonalen Führungsstäben um. Die SAK bereitete sich auf mögliche Kontingentierungen von Grossverbrauchern (Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von mehr als 100'000 kWh) vor. Dabei wurden im Auftrag von OSTRAL sowohl ein Test für den Kontingentierungsprozess als auch für die Netzabschaltsplanung durchgeführt. Aufgrund der komplexen Thematik haben wir unsere Kundinnen und Kunden zusätzlich unterstützt, weshalb wir Webinare zur Thematik OSTRAL und Kontingentierung für Grosskunden organisiert und sämtliche relevanten Informationen, Links sowie auch ein Stromverbrauchsmonitoring auf unserer Webseite aufgeschaltet haben. Weiter haben wir aufgrund vieler Anfragen an diversen Veranstaltungen zum Thema Strommangellage und Versorgungssicherheit Kurzreferate gehalten.

Der Ukraine-Krieg und die COVID-19-Pandemie haben weltweit zu Lieferengpässen und hohen Materialpreisen geführt. Rohstoffe wie Aluminium und Kupfer, die für die Produktion von Transformatoren, Kabeln, Zählern und Schaltlisten unabdingbar sind, waren teils nicht erhältlich oder nur zu sehr hohen Preisen. Es erfolgte eine systematische Überprüfung aller relevanten Materialien (Lagermaterial, Projektmaterial, Notmaterial). Die SAK bereitete sich in regelmässigem und engem Kontakt mit den Lieferanten mit verschiedenen Massnahmen auf mögliche gravierende Störungen von Lieferketten vor und erhöhte die Lagerbestände. So gelang es, genug Material zu beschaffen, um den Betrieb normal weiterführen zu können. Insgesamt kam es aufgrund der gestiegenen Preise zu Mehrkosten von rund 2 Mio. CHF. Oberstes Ziel dabei war die Sicherstellung der Versorgung. 

Die ICT-Segmentstrategie der SAK sieht vor, fortlaufend die Wertschöpfungskette zu erweitern und massgeschneiderte ICT-Gesamtlösungen für KMU- und Grosskunden anzubieten. Im Zuge dessen haben wir die Ascona Informatik AG im Januar 2022 gegründet. Sie agiert als Systemintegrator von ICT-Lösungen und bietet Basis IT-Dienstleistungen wie Microsoft Teams und Outlook für KMUs. Unsere Kundinnen und Kunden können so von einer 360-Grad Betreuung aus der SAK Gruppe profitieren. 

Im Betriebsjahr haben wir nach einem umfangreichen Submissionsverfahren die Ausschreibung des Kantons St. Gallen für ein zweites Rechenzentrum (RZ) gewonnen. In der Ausschreibung suchte der Kanton St. Gallen zwei RZ. Damit die Anforderungen erfüllt werden konnten, musste kurzfristig ein zweiter RZ-Standort evaluiert werden, den wir in Gossau SG auf Banken-Niveau gefunden haben. So können wir alle Kundinnen und Kunden in der Ostschweiz mit einem Zweitstandort-Konzept bedienen.

Für unsere Kundinnen und Kunden haben wir zusammen mit unserem TV Dienstleister eine neue TV Lösung entwickelt. Das damalige SAK TV bildete dabei die Basis für die neue TV Lösung mit dem generischen Brand «isp tv», die wir auch weiteren Unternehmen anbieten. Im Betriebsjahr konnten wir einen grossen Kunden mit gutem Ruf am Zürichsee gewinnen: Neu hinzugekommen ist die EW Höfe AG, die die Migration ihrer bestehenden TV Kunden auf die TV Plattform der SAK Gruppe abgeschlossen hat. Im Zuge dieser neuen Partnerschaft kann EW Höfe als Telekommunikationsanbieter neu auch 10 Gbit/s Internetanschlüsse anbieten. So profitieren sowohl unsere Kundinnen und Kunden als auch die SAK Gruppe von Skaleneffekten und tieferen Stückkosten. Möglich wurde der grosse Erfolg durch die Nutzung von Synergien innerhalb der SAK Gruppe zwischen der SAK und iWay.