Die Gefahr eines Cyberangriffs ist grundsätzlich weniger von dem Einsatz einer Technologie als vielmehr von den individuellen Gegebenheiten und den getroffenen Schutzmassnahmen abhängig. Deshalb lässt sich diese Frage nicht einfach pauschal beantworten. Grundsätzlich wäre es aber verheerend zu vermuten, dass Daten in der Cloud per se sicherer seien. Es ist aber wichtig, diesen Aspekt bei der Risikobetrachtung (bereits vor einer Auslagerung!) zu berücksichtigen. (Antwort von Sandro Müller, IT-Sicherheitsexperte und CEO goSecurity AG)

Der Hauptgrund und Treiber der digitalen Transformation ist die Kostensenkung, die Effizienzsteigerung und die Qualitätsverbesserung. Damit die passende Anwendung und Technologie ausgewählt werden kann, müssen die Prozesse erfasst werden. Die Auseinandersetzung mit den Prozessen ist zwingend, wenn ein Mehrwert durch die Transformation resultieren soll. Die Standardisierung und Entschlackung der analogen Prozesse erfolgt im Prozess der Transformation. Dabei ist es wichtig, die Prozesse zu beherrschen und offen zu sein für neue Verknüpfungen (Quick Wins). (Antwort von Andreas Tenger, CEO/Delegierter des VR, Wälli AG Ingenieure)

Möglich theoretisch schon. Aber nicht sinnvoll. Es gibt die bekannte Aussage: Ein schlechter Prozess, der digitalisiert wird, resultiert in einem schlechten digitalisierten Prozess. Es gibt ein weitverbreitetes Missverständnis, dass Digitalisierung mit dem Konzept «Papierlos» übereinstimmt. Digitalisierung heisst, dass Prozesse digitalisiert werden müssen. Genau hier scheitern viele Unternehmen (zumindest zu Beginn). Aus meiner Sicht ist es entscheidend, die eigenen Prozesse durchgängig zu verstehen. Das ist kaum möglich, ohne dass die Kapitänscrew die «Brücke» verlässt und zusammen mit den Matrosen die Prozesse wirklich im Detail aufnimmt. Im Rahmen des Digitalisierungsprojektes sollten dann diese Prozesse hinterfragt werden. Wer die bestehenden Prozesse 1:1 digitalisiert, gewinnt meist nur wenig. Denn die Prozesse waren bis jetzt so, wie sie sind, weil es bis jetzt nicht anders möglich war oder weil «es schon immer so war». Die Chance, diese Prozesse nun auf das neue Konzept anzupassen, ist meines Erachtens unbedingt zu nutzen. (Antwort von Sandro Müller, IT-Sicherheitsexperte und CEO goSecurity AG)

Digitalisierung verliert ihre Kraft, wenn sie nicht dazu genutzt wird, die bestehenden Prozesse und Arbeitsweisen zu hinterfragen. Denn Digitalisierung unterstützt uns dabei, mit Hilfe neuer Technologien und von ihnen befeuerten neuen Möglichkeiten in der Konzeptionierung, Planung, Abstimmung und Abwicklung, unsere Arbeit integrierter, schneller, schlanker und wirksamer zu gestalten. Diese Chance zu nutzen, bedeutet deshalb auch die bestehenden Prozesse neu zu gestalten. (Antwort von Andreas Schwizer, Leiter Geschäftsbereich ICT, Mitglied der Geschäftsleitung SAK)

Wir haben bei der Wälli AG Ingenieure noch keine Anwendungen mit KI oder Algorithmen. Daten, die durch eine KI ausgewertet werden oder auf Algorithmen basierte Bewertungen sind meines Wissens im Baubereich noch nicht sehr verbreitet. Es gibt einzelne Anbieter, die den Zustand von Abwasserkanälen mit KI auswerten und von denen wir die Daten direkt übernehmen. Wir sehen einzelne Bereiche, in denen auch in der Bauplanung eine digitale Substitution von Planer-Tätigkeiten erfolgen könnte. Der Baubereich in der Schweiz ist jedoch immer noch sehr individuell, darum werden verschiedene Bereiche eher transformiert als substituiert.

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