Was bisher nur flussaufwärts möglich war, ist jetzt beim Wasserkraftwerk Lienz in beide Richtungen möglich: die Fischwanderung. Mit dem Einbau einer neuen Fischtreppe, einem Umgehungsgewässer sowie einer Fischabstiegsklappe hat die SAK die Fischgängigkeit ihres Binnenkanal-Kraftwerks massgeblich verbessert. Weiter sorgt ein neues Horizontalrechensystem dafür, dass die Fische ihren Weg in den für sie vorgesehenen Abstiegskanal finden.
Nach Lienz folgt Blatten
Der Rheintaler Binnenkanal ist ein wichtiges Gewässer für viele Fische, bestätigt Ralph Egeter, Leiter Projektentwicklung SAK: «Hier leben 23 einheimische Fischarten – darunter auch vom Aussterben bedrohte, wie die Nase, Bitterlinge oder der Aal. Bisher war es diesen nur möglich, sich flussaufwärts über eine Fischtreppe und bei Hochwasser flussabwärts über das Wehr zu bewegen. Die ursprüngliche Aufstiegslösung aus den 1950-er Jahren war suboptimal, da die Treppe sehr steil war. Nach der Sanierung ist für die Fische nicht nur der Aufstieg leichter, sondern auch der Abstieg, dank neuer Fischabstiegsklappe ist dieser jederzeit möglich.» Die Sanierung des Kraftwerks Lienz markiert für die SAK nur den Anfang ihrer Bestrebungen: Die Kraftwerksbetreiberin besitzt am Rheintaler Binnenkanal drei Wasserkraftwerke. Mit dem Abschluss des Kraftwerks Lienz folgt nun der Umbau des Kraftwerks Blatten – und ein Jahr später der Umbau des Kraftwerks Montlingen. «Bis Ende 2024 werden alle drei Kraftwerke saniert», bestätigt Ralph Egeter. «Danach werden die Fische im Binnenkanal durchgängig in beide Richtungen wandern können.»
Bund finanziert Sanierungen
Seit 2011 gilt in der Schweiz das neue Gewässerschutzgesetz, welches Massnahmen zur Wiederherstellung der Fischwanderung in Schweizer Flüssen vorschreibt. Betreiber von Hindernissen, die diese Wanderung wesentlich beeinträchtigen, sind vom Bundesamt für Umwelt dazu verpflichtet, Sanierungen vorzunehmen. Rund 1’000 Querbauten müssen im Rahmen dieses neuen Gesetzes bauliche Massnahmen ergreifen. Die Sanierungsprojekte der Kraftwerke Lienz, Blatten und Montlingen erarbeitete die SAK in enger Zusammenarbeit mit dem BAfU und dem Amt für Wasser und Energie (AWE) des Kantons St. Gallen. Die Kosten der Sanierung am Kraftwerk Lienz betrugen rund 3 Mio. Franken und wurden vom Bund finanziert.
Weitere Auskünfte
SAK (St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG)
Roman Griesser
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