Die Schweiz hat sich im Rahmen des Pariser Klimaabkommens das Netto-Null-Ziel für Treibhausgasemissionen bis 2050 gesetzt. Das Klima- und Innovationsgesetz setzt den Rahmen für die Klimapolitik der Schweiz. Alle Unternehmen sind gefordert, bis spätestens 2050 Netto-Null-Emissionen ausweisen zu können. Dabei sind mindestens die direkten und indirekten Emissionen zu berücksichtigen.
SAK setzt sich ambitioniertes Ziel bis 2040
Das Klima- und Innovationsgesetz enthält Zwischenziele für die Verminderung des Treibhausgas-Ausstosses in den wichtigsten Sektoren Gebäude, Verkehr und Industrie. Die SAK ist im Energiesektor in den Sektoren Gebäude und Verkehr aktiv. Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie hat sich SAK das ambitionierte Ziel Netto Null 2040 gesetzt.
Der Weg ist das Ziel
Zentral ist der Weg zum Ziel, also die sorgfältige Initiierung und konsequente Umsetzung von emissionssenkenden Massnahmen – kurz-, mittel- und langfristig. «Ambitionierte Klimaziele lassen sich nicht von heute auf morgen realisieren. Entscheidend ist, heute zu starten, um morgen die Ziele zeitgerecht zu erreichen», so Walter T. Vogel, Verwaltungsratspräsident der SAK.
Was die SAK bereits seit Jahren für die Energiewende tut, wollen die Verantwortlichen messen und sichtbar machen. SAK CEO Stefano Garbin sagt: «Mit der Science Based Targets Initiative haben wir eine Methodik ausgewählt, welche wissenschaftlich fundiert und praxisorientiert zugleich ist. Ein Projektteam mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten erarbeitet für die SAK den Massnahmenplan, abgestützt auf interne Analysen und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse». Der Bund stellt Unternehmen oder Branchen, die bis zum Jahr 2029 entsprechende Fahrpläne ausarbeiten, Grundlagen, Standards sowie fachkundige Beratung zur Verfügung.
Mit Leuchtturm-Projekten vorgespurt
Die SAK hat in den letzten Jahren mit mehreren innovativen Projekten von sich reden gemacht. Weltweit einzigartig war zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme das rund 4'000 m2 grosse Solarfaltdach auf dem Parkplatz der Kronberg Bahn in Jakobsbad AI. Voll ausgefahren spendet das Photovoltaik-Faltdach 152 Personenwagen auf dem Parkplatz Schatten und produziert 350‘000 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr, womit man wiederum 80 Haushalte versorgen kann. Das Wasserkraftwerk Kubel in St.Gallen produziert in erster Linie Strom und ist mit dem Label «naturemade» zertifiziert. In der angeschlossenen Wasserstoff-Produktionsanlage werden pro Jahr bis 250 Tonnen CO2-neutraler Wasserstoff aus Wasserkraft gewonnen, womit jährlich rund 40 Langstrecken-Lastwagen mit Kraftstoff versorgt werden können.
Erste Multi-Energie-Systeme in Wohnüberbauungen, wo Strom, Wärme und Wasser so gut aufeinander abgestimmt sind, dass der Energieverbrauch der Liegenschaften maximal optimiert, der CO2-Ausstoss gesenkt wird und dadurch sämtliche Vorgaben der Energiestrategie 2050 des Bundes eingehalten werden. Das Rechenzentrum Ostschweiz (RZO) wird von einer Photovoltaikanlage umhüllt und indirekt gekühlt. Somit ist das RZO auch ein Solarkraftwerk, das pro Jahr rund 230’000 kWh Energie erzeugt, was dem jährlichen Bedarf von rund 50 Haushalten entspricht. Die Abwärme des RZO wird von der benachbarten Käserei genutzt, die damit im Betriebsjahr aus rund 15,7 Millionen Kilogramm Milch rund 1,6 Millionen Kilogramm Käse produzierte. Zudem ist das RZO Tier-IV-Level zertifiziert.
Zentral für die Planung und Realisation des SAK Verteilnetzes sind die Hauptanforderungen Leistungsfähigkeit, Netzqualität, Versorgungssicherheit und Energieeffizienz. Denn eingesparte Energie muss nicht produziert werden. Im Fokus der SAK Netzstrategie stehen die Aufwertung des Landschaftsbilds durch den Rückbau von Freileitungen und Betonmast-Transformatorenstationen, die Senkung des CO2-Ausstosses sowie die Reduktion von Netzübertragungsverlusten.
SAK Klimabilanz folgt dem GHG Protocol Corporate Standard
Der Green House Gas (GHG) Protocol Corporate Standard (Unternehmensstandard) fokussiert sich auf die Berechnung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Liefer- und Produktionskette von Unternehmen. Der GHG Protocol Corporate Standard kategorisiert Treibhausgas-Emissionen, die mit dem Corporate Carbon Footprint eines Unternehmens in Verbindung stehen, die als Scope 1-, Scope 2-, und Scope 3-Emissionen ausgewiesen werden.
- Direkt durch SAK verursachte Emissionen (Scope-1-Emissionen): Emissionen aus Quellen, die direkt vom Unternehmen verantwortet oder kontrolliert werden (z.B. Erdgas zum Heizen, Kühlmittel, Diesel und Benzin für die Fahrzeuge).
- Durch SAK eingekaufte Emissionen (Scope-2-Emissionen): Indirekte Treibhausgas-Emissionen aus eingekaufter Energie, wie z.B. Strom und Fernwärme.
- Emissionen entlang der SAK Wertschöpfungskette (Scope 3-Emissionen): Umfasst alle indirekten Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette entstehen wie z.B. eingekaufte Güter, Geschäftsreisen, Pendelbewegungen der Mitarbeitenden, Transport und Versand aber auch Beteiligungen. Obwohl diese Emissionen nicht vom Unternehmen kontrolliert werden, machen sie meistens den grössten Anteil aus: >80 Prozent.
Ziele/ Vorgaben in den Eignerkantonen der SAK im Bereich Klima und Energie
Kanton St. Gallen
Das St. Galler Energiekonzept 2021-2030 zeigt detailliert auf, wie der Kanton seine langfristigen Energie- und Klimaziele erreichen will. Die Massnamen umfassen fünf verschiedene Schwerpunktgebiete von der Arbeit übers Wohnen bis zur Mobilität. Die Hauptziele des Energiekonzepts sind:
- Die CO2-Emissionen werden bis 2030 im Vergleich zum Jahr 1990 halbiert.
- Die Gesamtenergieeffizienz wird im Vergleich zum Jahr 2010 um 40 Prozent verbessert.
- Der Gesamt-Strombedarf steigt bis 2030 höchstens gemäss den Zielen des Bundes.
- Mindestens 1'100 Gigawattstunden (GWh) erneuerbare Energien werden zugebaut.
Kanton Appenzell Ausserrhoden
Die Klimastrategie des Kantons Appenzell Ausserrhoden verfolgt zwei Ziele:
- Die Treibhausgas-Emissionen sollen mittels Klimaschutzmassnahmen soweit reduziert werden, dass die Bundesziele 2030 und 2050 erreicht werden können.
- Mit geeigneten Klimaanpassungsmassnahmen sollen negative Auswirkungen des Klimawandels auf die Umwelt, Bevölkerung und Wirtschaft des Kantons reduziert und positive Entwicklungen gefördert werden.
Kanton Appenzell Innerrhoden
Das revidierte Energiegesetz vom 1. April 2020 beinhaltet folgende Punkte:
- Anforderungen an den Wärmeschutz und die Deckung des Wärmebedarfs von Gebäuden.
- Anforderungen an den Ersatz von Wärmeerzeugern und Elektro-Wassererwärmern.
- Förderprogramm für Bau- und Umbauprojekte, die auf erneuerbare Energien setzen. Mit dem Programm werden Anreize für eine rationelle Energienutzung geschaffen.
SAK – Gut fürs Leben
«Die SAK engagiert sich für eine nachhaltige Energiezukunft in der Ostschweiz. Sie nimmt die Vorreiterrolle bewusst ein, weil sie ihre Verantwortung als Unternehmen und Arbeitgeberin wahrnehmen und ihrem Auftrag auch in Zukunft gerecht werden möchte. Sie versorgt und vernetzt Menschen und Unternehmen nachhaltig mit Energie und Daten. Sicher und zukunftsgerichtet», fasst Philipp Inderbitzin, Leiter Geschäftsbereich Energy Solutions SAK und Mitglied der Geschäftsleitung, zusammen.
Das vielseitige Engagement mit weiteren Projekten ist ersichtlich unter www.sak.ch/nachhaltigkeit sowie in den Konzernberichten unter www.sak.ch/konzernbericht.
Weitere Auskünfte
Roman Griesser, Leiter Unternehmenskommunikation SAK (St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG),
Telefon +41 71 229 52 09